Beweise

Folgende Feststellungen sind Grund zur Annahme, dass der derzeitige Zustand des Schwabentors nicht mehr die Ursprungsform seines Errichters sein kann:

In meinen Unterlagen fand ich ein älteres Bild vom Schwabentor, welches zur Prüfung der Annahme dienlich war. Das Lichtbild dürfte um das Jahre 1930 entstanden sein.  Es wurde nach Abschluss von Restaurierungsarbeiten gefertigt. Ersichtlich sind folgende Personen von links nach rechts: Schultheiß a.D. (in Vertretung für Walter Morlock) Wilhelm Neuweiler, dessen Tochter Alma Neuweiler, Förster Hugo Hollstein, Adolf Merkle jr. (* 09.02.1907, Maurer), Gustav Merkle (* 23.06.1909, Schreiner), Reinhold Trinkner, Adolf Merkle sen. (* 02.11.1874, Maurermeister). 

Nach Aufhellung des Originallichtbildes in schwarz-weiß wurde deutlich, dass sich der zweite obere Stein des talseitigen Monumentes farblich von den anderen Steinen abhebt.

In dieser Blickrichtung bergab fällt am rechten Monument auf, dass sich das behauene Vierkantprofil für die Verriegelung nicht tal- sondern bergseitig befindet.  Das Vierkantprofil ist hier zudem nicht an der Unterkante des behauenen Steinblocks befindlich, sonder an der Oberkante.  Erkennbar ist dort auch die beschädigte obere Vorderkante, welche sich vom oberen über den zweiten bis zum dritten Stein erstreckt. Der Übergang zum dritten Stein wird  durch die Person im weißen Hemd verdeckt. Sie  ist  jedoch dennoch erkennbar, da die Beschädigung am dritten Stein zur Monumentmitte verläuft.

Eine weitere Auffälligkeit ist der Abstand der Monumente zueinander. Schon die bloße Betrachtung lässt erkennen, dass der damalige Abstand der Monumente viel kleiner war als der derzeitige. 

Und noch was: Der Weg bergab beschreibt hier eine Rechtskurve, während der Weg heute bei gleicher Blickrichtung eine leichte Linkskurve beschreibt.

Für die fortfolgende Erklärungen bitte ich außerdem den Stand der Sonne auf dem Bild zu berücksichtigen.

Die im Bild rechts ersichtlichen Eintragungen machen die oben beschriebenen Auffälligkeiten nochmals deutlich. 

Ausgehend von der damaligen Durchgangsbreite des Tores war auch die Breite des Weges zur damaligen Zeit deutlich schmäler. Der unmittelbare Beginn des Abhanges hinter dem linken Monument macht der grüne Pfeil deutlich.

Eine Wegbreite zwischen 6 und 7 Meter, wie sie derzeitig besteht, war zur damaligen Zeit nicht gegeben.

 

Befand sich das Schwabentor ursprünglich an einem anderen Ort? 

Vergleicht man die Feststellungen auf dem obigen Bild mit dem gegenwärtigen Zustand des Schwabentores, so drängt sich einem diese Frage förmlich auf. Und tatsächlich: Meine Erforschungen vor Ort haben ergeben, dass dieser Konturverlauf des oben ersichtlichen Berges in einzigartiger Weise heute noch so vorhanden ist.  Das Ergebnis ist, dass sich das heutige Schwabentor genau 119 Meter unterhalb des oben ersichtlichen Ortes auf demselben Weg befindet. Betrachtet man den oben ersichtlichen Weg, so erkennt man den weiteren Verlauf verdeckt durch den Kopf des Schultheißen Neuweiler und zwar mit einer leichten Linkskurve.  

Genaue Vergleiche des Bergverlaufes mit dem obigen Bild haben ergeben, dass das Schwabentor zur damaligen Zeit den Standort an dieser Stelle (rechtes Bild unterer Pfeil)  inne hatte. Der Pfeil darüber markiert den gegenwärtigen Standort. Dort ersichtlich ist auch das bergseitige Monument. 

Am 10.12.2007 um 10.25 Uhr erhielt ich vom damaligen Standort des Fotografen das rechts ersichtliche Bild. Der weitere Verlauf des Weges ist durch den Baumbewuchs an der rechten Seite verdeckt. 

Der Standort der Sonne um 1930 hatte die eingezeichnete Position (gelbe Kugel). Der Standort der Sonne bei Bildentstehung ist etwa in gleicher Höhe, jedoch bereits  weiter südlicher. 

Folglich dürfte das damalige Bild ebenso in den Vormittagsstunden entstanden sein. Unterlagen datieren den 06.06.1930 als Bildentstehung. 

ntlang der Talseite des Weges ist im Vergleich zum früheren Bild eine Erdaufschüttung erkennbar, so dass der Weg heute breiter ist.

   

Das Schwabentor

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