Die Würfel sind gefallen -Wanderpokal bleibt in Dennach

Neuenbürg-Dennach. Das 14. Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier des Dennacher Heimat- und Geschichtsverein Schwabentor (HGV), war nicht nur eingebunden in die Feierlichkeiten zu 650 Jahre Dennach, sondern stand auch ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehen des HGV. Der Ursprung des Gesellschaftsspiels geht ins 16. Jahrhundert zurück und stammt nach Aussage des HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller aus Persien, wo es als Pachisi an orientalischen Höfen bisweilen mit Bediensteten als Figuren auf entsprechend großen Spielfeldern gespielt wurde. Seinen Einzug in heimische Gefilde hielt das Brettspiel im frühen 20. Jahrhundert nach der Erfindung 1908 in München-Giesing durch Friedrich Schmidt, dem Gründer der Schmidt-Spiele. Das Dennacher Turnier ist inzwischen durch Mundpropaganda zu einem Selbstläufer geworden. „Trotz Nintendo, PC und IPhone hat das älteste Brettspiel, nichts an Tradition verloren“, bekräftigte Großmüller. Erfreut zeigte sich neben dem HGV-Vorsitzenden auch Spielleiter Thomas Reimann, denn zum Jubiläumsturnier hatten sich mit 48 Teilnehmern gleich acht Spieler mehr angemeldet als noch im vergangenen Jahr. Ein Novum beim Dennacher Turnier war, dass sich mit 27 Männern, erstmals mehr Vertreter des männlichen Geschlechts, am Spielbrett einfanden. So war es auch nicht verwunderlich, dass mit Jenny Mast, sich nur eine weibliche Vertreterin fürs Finale qualifizierte. Trotz großem Jubelgeschrei der Zuschauer bei den letzten Spielzügen der Dennacherin, reichte es für die weibliche Vertreterin nur zum zweiten Platz. Mit einem Würfelzug hatte Alexander Brecht, der Drittplatzierte von 2016, seine Figuren schneller im Haus untergebracht. Dem Finale einen spannenden Touch verliehen haben auch der Dennacher Eric Wüllner und der Pforzheimer Manfred Goll. Für das Finale qualifizieren konnten sich die 48 Teilnehmer über drei Spielrunden und einer Zwischenrunde. Die Würfel wurden bei den Spielen schnell weitergereicht, denn bis zu den beiden Finalrunden um die Plätze vier bis acht sowie um den HGV-Wanderpokal war das Zeitlimit auf 25 Minuten Spieldauer festgelegt. So manch ein Spielteilnehmer war schnell mit vier Figuren unterwegs, doch die Freude währte meistens nicht sehr lange, denn „genussvoll“ wurde dann Figur um Figur von den Gegnern am Brett zurück ins Haus befördert. Auch wenn so mancher Seufzer oder die Mitleidsfrage wie „warum ausgerechnet immer ich“ zu hören war und sich bei den Mitspielern ein Schmunzeln nicht verbergen ließ, war Frustration nicht angesagt. Die Freude überwog. Mit dem Turnier stellte der HGV erneut unter Beweis, dass man mit Mensch-ärgere-dich-nicht, Alt und Jung hinter dem Ofen hervorholen kann. Und da liegt Dennach sogar voll im Trend, denn Offline-Spiele mit Figuren am Tisch sind wieder angesagt. Großmüller ergänzte, „dass Brettspiele nicht nur generationenübergreifend sind, sondern auch wieder populär“, betonte Großmüller. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Teilnehmerfeld von der fünfjährigen Marla Werner bis hin zum 79-jährigen Horst Sebastian bunt gemischt war. Auch ganze Familien mit mehreren Familienmitgliedern waren an den Spielfeldern anzutreffen. Kein Würfelglück beim Jubiläumsturnier hatte allerdings der letztjährige Pokalgewinner Leon Killinger. Ausgeschieden war der Titelverteidiger wie auch Thomas Mast, der von den bisherigen 14 Turnieren nur eines verpasst hatte, bereits in der Vorrunde. Die vier Finalteilnehmer konnten sich über Preise wie einen Segelflug-Gutschein, sowie über Gutscheine für einen Besuch in der Albtherme in Waldbronn, im Gasometer in Pforzheim und einen Besuch im Unimog-Museum in Gaggenau freuen.

Foto: In einem spannenden Finale ermittelten vlnr. Eric Wüllner, Alexander Brecht, Jenny Mast und Manfred Goll den Sieger um den Wanderpokal des Mensch-ärgere-dich-nicht-Turniers aus, über den sich Alexander Brecht freute. Ausgezeichnet wurden die Sieger vom HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller (hinten stehend Dritter von rechts) und Spielleiter Thomas Reimann (Zweiter von links)


Foto Siegerehrung vlnr Spielleiter Thomas Reimann, Wanderpokalsieger Alexander Brecht, Jenny Mast (Zweiter), Eric Wüllner (Dritter), Manfred Goll (Vierter) und HGV Vorsitzender Armin Großmüller

Fotos und Text: Jürgen Keller

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