Die Würfel sind gefallen -Wanderpokal bleibt in Dennach

Neuenbürg-Dennach. Das 14. Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier des Dennacher Heimat- und Geschichtsverein Schwabentor (HGV), war nicht nur eingebunden in die Feierlichkeiten zu 650 Jahre Dennach, sondern stand auch ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehen des HGV. Der Ursprung des Gesellschaftsspiels geht ins 16. Jahrhundert zurück und stammt nach Aussage des HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller aus Persien, wo es als Pachisi an orientalischen Höfen bisweilen mit Bediensteten als Figuren auf entsprechend großen Spielfeldern gespielt wurde. Seinen Einzug in heimische Gefilde hielt das Brettspiel im frühen 20. Jahrhundert nach der Erfindung 1908 in München-Giesing durch Friedrich Schmidt, dem Gründer der Schmidt-Spiele. Das Dennacher Turnier ist inzwischen durch Mundpropaganda zu einem Selbstläufer geworden. „Trotz Nintendo, PC und IPhone hat das älteste Brettspiel, nichts an Tradition verloren“, bekräftigte Großmüller. Erfreut zeigte sich neben dem HGV-Vorsitzenden auch Spielleiter Thomas Reimann, denn zum Jubiläumsturnier hatten sich mit 48 Teilnehmern gleich acht Spieler mehr angemeldet als noch im vergangenen Jahr. Ein Novum beim Dennacher Turnier war, dass sich mit 27 Männern, erstmals mehr Vertreter des männlichen Geschlechts, am Spielbrett einfanden. So war es auch nicht verwunderlich, dass mit Jenny Mast, sich nur eine weibliche Vertreterin fürs Finale qualifizierte. Trotz großem Jubelgeschrei der Zuschauer bei den letzten Spielzügen der Dennacherin, reichte es für die weibliche Vertreterin nur zum zweiten Platz. Mit einem Würfelzug hatte Alexander Brecht, der Drittplatzierte von 2016, seine Figuren schneller im Haus untergebracht. Dem Finale einen spannenden Touch verliehen haben auch der Dennacher Eric Wüllner und der Pforzheimer Manfred Goll. Für das Finale qualifizieren konnten sich die 48 Teilnehmer über drei Spielrunden und einer Zwischenrunde. Die Würfel wurden bei den Spielen schnell weitergereicht, denn bis zu den beiden Finalrunden um die Plätze vier bis acht sowie um den HGV-Wanderpokal war das Zeitlimit auf 25 Minuten Spieldauer festgelegt. So manch ein Spielteilnehmer war schnell mit vier Figuren unterwegs, doch die Freude währte meistens nicht sehr lange, denn „genussvoll“ wurde dann Figur um Figur von den Gegnern am Brett zurück ins Haus befördert. Auch wenn so mancher Seufzer oder die Mitleidsfrage wie „warum ausgerechnet immer ich“ zu hören war und sich bei den Mitspielern ein Schmunzeln nicht verbergen ließ, war Frustration nicht angesagt. Die Freude überwog. Mit dem Turnier stellte der HGV erneut unter Beweis, dass man mit Mensch-ärgere-dich-nicht, Alt und Jung hinter dem Ofen hervorholen kann. Und da liegt Dennach sogar voll im Trend, denn Offline-Spiele mit Figuren am Tisch sind wieder angesagt. Großmüller ergänzte, „dass Brettspiele nicht nur generationenübergreifend sind, sondern auch wieder populär“, betonte Großmüller. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Teilnehmerfeld von der fünfjährigen Marla Werner bis hin zum 79-jährigen Horst Sebastian bunt gemischt war. Auch ganze Familien mit mehreren Familienmitgliedern waren an den Spielfeldern anzutreffen. Kein Würfelglück beim Jubiläumsturnier hatte allerdings der letztjährige Pokalgewinner Leon Killinger. Ausgeschieden war der Titelverteidiger wie auch Thomas Mast, der von den bisherigen 14 Turnieren nur eines verpasst hatte, bereits in der Vorrunde. Die vier Finalteilnehmer konnten sich über Preise wie einen Segelflug-Gutschein, sowie über Gutscheine für einen Besuch in der Albtherme in Waldbronn, im Gasometer in Pforzheim und einen Besuch im Unimog-Museum in Gaggenau freuen.

Foto: In einem spannenden Finale ermittelten vlnr. Eric Wüllner, Alexander Brecht, Jenny Mast und Manfred Goll den Sieger um den Wanderpokal des Mensch-ärgere-dich-nicht-Turniers aus, über den sich Alexander Brecht freute. Ausgezeichnet wurden die Sieger vom HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller (hinten stehend Dritter von rechts) und Spielleiter Thomas Reimann (Zweiter von links)


Foto Siegerehrung vlnr Spielleiter Thomas Reimann, Wanderpokalsieger Alexander Brecht, Jenny Mast (Zweiter), Eric Wüllner (Dritter), Manfred Goll (Vierter) und HGV Vorsitzender Armin Großmüller

Fotos und Text: Jürgen Keller

Auf historischen Wegen im Grenzland unterwegs – Mit dem HGV Dennach auf geschichtsträchtiger Route

Mit der Begehung der „historischen Route“ wurde eine alte Rundstrecke wiederbelebt, die auf der östlichen Seite der Dennacher Gemarkung verläuft. Zur Freude der Wanderführer fanden sich am Treffpunkt bei der Enzkreisspitze nicht nur Einheimische, sondern auch wanderlustige Teilnehmer aus den Nachbarorten ein.

Die Gruppe nahm am Startpunkt der historischen Route beim TSV – Heim den „Schwabentorweg“ unter die Sohlen, auf dem nach kurzer Strecke bereits das namensgebende Denkmal erreicht wurde. An der ehemaligen Grenz- und Zollstation zwischen Württemberg und Baden teilte die Wanderführerin Annett Heck sogleich die „Passierscheine“ zum Grenzübertritt an die Teilnehmer aus. Ausgerüstet mit diesem Papier und einigen historischen Informationen zum Schwabentor setzten die Wanderer ihre Tour Richtung Scheppelesweg fort. Dieser bietet in seinem Verlauf am Steilhang zum Enztal hin eine beeindruckende Galerie mächtiger Douglasien zum Bestaunen an. Ein eigener Gedenkstein mit den Namen der einstmals verantwortlichen Forstleute wurde von HGV – Helfern wieder freigestellt und erneuert. Und auch an dieser Station gab Annett Heck in der Rolle als Geschichte(n)erzählerin allerhand Wissenswertes zu Gehör. Weiter am Scheppelesweg entlang wurde der Gruppe noch die alte Pumpstation am Fingerlesbrunnen sowie die Lage der Ruine Strubenhardt vorgestellt, bevor in Richtung Ausgangspunkt bergauf ins „Eisenbahnerwegle“ eingeschwenkt wurde. Dieser Anstieg war dann die letzte Anstrengung sowohl für die Jungen, vor allem aber für die rüstigen Senioren unter den Teilnehmern.  Als verdiente Belohnung wartete am Feuerwehrmagazin eine von der Abteilung Dennach gut sortierte Grill- und Getränkeauswahl zum Ausklang auf die ankommenden Wanderer.

Die Tour wird bei dem Festwochenende zum Dorfjubiläum am 22. und 23. September 2018 wieder unter der bewährten Führung von Annett Heck angeboten. Am Samstag, 22.09.  ab 14 Uhr und am Sonntag, 23.09.  ab 11 Uhr ist der Treffpunkt für alle Bildungs- und Bewegungsfreudigen der Eingang zur Schwabentorhalle.

Quelle der Karte: OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Turmcafé 2018 in Dennach – Gipfeltreffen unter der Jubiläumsfahne

Mit dem 10–Uhr – Schlag der Kirchturmuhr in Dennach wurde das „Frühstück am Turm“ eröffnet.  Die Bedingungen konnten nicht besser sein:  Sonne von Anfang an,  blauer Sommerhimmel, Temperaturen um die 22 Grad und der Südwestwind fing die Dennacher Fahne und die 650-Jahre – Jubiläumsfahne mit leichtem Spiel ein – siehe Foto.

Beste Voraussetzungen also für ein entspanntes Frühstück unter dem Kegeldach der Enzkreisspitze oder im Halbschatten der Zelte auf dem Festplatz. Dank der ausgesprochen originellen Verpflegung – es wurde u.a. Rührei mit verschiedenen Zutaten auf Wunsch frisch zubereitet – waren bis in den Nachmittag hinein die Plätze gut belegt. Am frühen Nachmittag war der Vorrat an Speisen restlos aufgezehrt, allein mit flüssigen Erfrischungen war das Publikum noch eine gute Weile bei bester Stimmung.

Was als „Frühstück am Turm“ angekündigt war, wurde zum Gipfeltreffen unter der Jubiläumsfahne.

Was könnte passender sein zum 650-sten Geburtstag unseres Heimatdorfes?

Eine Brücke verbindet Schwann und Dennach im gemeinsamen Jubiläumsjahr

Bürgermeister der Nachbargemeinden Straubenhardt und Neuenbürg übergeben die Schwabentorbrücke der Öffentlichkeit

„Schwabentor“ Heimat- und Geschichtsverein Dennach und Schwarzwaldverein Straubenhardt arbeiten vorbildlich zusammen

Der Wanderweg zwischen der Schwanner Warte und dem Neuenbürger Höhenstadtteil Dennach ist an der wichtigsten Stelle wieder gefahrlos begehbar. Der Übergang über den Rotenbach war rechtzeitig zu der 650-Jahrfeier von Schwann fertig geworden.

Mit einer symbolischen Aktion hatten die Bürgermeister der beiden Nachbargemeinden Straubenhardt und Neuenbürg, Helge Viehweg und Horst Martin, die letzten Schrauben zur Befestigung der Namenstafel eigenhändig eingedreht.

Bild: Armin Großmüller, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Dennach, Bürgermeister Helge Viehweg und Bürgermeister Horst Martin am 21.06.2018 (von links).

Diese symbolische Handlung wiederholte sich damit 22 Jahre nach der Einweihung der ursprünglichen Brücke über den Rotenbach. Es waren die damaligen Amtsinhaber, Willi Rutschmann und Theo Schaubel, die am 1. Mai 1996 auf dem Holzsteg die beiden namensgebenden Dielen befestigten.
Über die Jahre war das hölzerne Tragwerk mehrfach ausgebessert worden, das feuchte Milieu setzte dem Material naturgemäß stark zu. Bis zum Durchbruch einzelner Holzdielen war es schon gekommen, als sich beinahe zeitgleich und zuerst unabhängig voneinander der Schwarzwaldverein Straubenhardt und der Heimat- und Geschichtsverein Dennach zur Komplettsanierung entschlossen hatten. Es war Bürgermeister Horst Martin, der bei einer abendlichen Radtour die ersten Arbeiten beobachten konnte und den Anstoß zur Koordination der beiden Vereine gab.

Bei mehreren Arbeitseinsätzen legten die Helfer der Vereine die neuen Tragbalken sowie massive Douglasienbretter über den Flusslauf, bevor ein einseitiges Geländer die Konstruktion komplettierte.

Bild: Manfred Frey, Uwe Keller, Siegfried Jilg, Alexander Heck, Rainer Schäfer, Markus Jäck und Ellen Schäfer beim Arbeitseinsatz am 04.06.2018 (von links)
Den Härtetest bestand die Brücke schon vor der offiziellen Eröffnung. Bei der 24-Stunden-Wanderung des Schwarzwaldvereins Straubenhardt überquerten weit über 200 Läufer mit Gepäck das Bauwerk. Die „Nagelprobe“ war bestanden.

Bei der Einweihung betonten die Bürgermeister jeweils das verbindende Element, für das eine Brücke immer steht, zumal der Wegeverlauf auch über die Gemarkungsgrenzen führt. Lobend erwähnt wurde das vorbildliche ehrenamtliche Arbeiten über Vereins- und Gemeindegrenzen hinweg. Mit einigen Gläsern „Straubenhardt Secco“ für alle Teilnehmer wurde die Übergabe dann formal vollzogen.

Bild: Einige Bauhelfer, Vereinsvertreter und die beiden Bürgermeister prüfen die Tragfähigkeit der Brücke bei der Einweihung am 21.06.2018

Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Dennach, Armin Großmüller, präsentierte bei der „Brückentaufe“ unter anderem die Presseberichte der ersten Einweihung mit den Fotos der damaligen Zeremonie. Eine kurze Chronologie zur Brückengeschichte wurde mit dem Dank an die beiden Gemeindeoberhäupter verbunden, hatten sich doch die beiden Bürgermeister schnell und unbürokratisch zur Übernahme der Materialkosten bereit erklärt.

Zum Schluss brachte der HGV–Vorsitzende seine Hoffnung zum Ausdruck, dass möglichst wieder 20 oder mehr Jahre bis zu einer Erneuerung vergehen mögen. Mit einem Augenzwinkern konnte der Straubenhardter Rathauschef Helge Viehweg aber gleich versichern, dass dann auch ihre Nachfolger in den Ämtern ganz sicher wieder die letzten Schrauben eindrehen werden.

Bilder: Armin Großmüller und Gemeinde Straubenhardt

Lebendige Geschichte im Doppeljubiläumsjahr

In einem Jahr, in dem der Verein 25 –jähriges Bestehen begeht und außerdem die Gemeinde Dennach ihr 650-jähriges Jubiläum, kann es nur ein Motto zur Jahreshauptversammlung geben:  eben diese beiden Zahlen nämlich. Und so eröffnete der Vorsitzende Armin Großmüller die diesjährige Versammlung mit der entsprechenden Botschaft in Farbe auf der Großbildleinwand, siehe Grafik.

 

Mit 25 Jahren ist der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) noch einer der jüngeren Vereine im Neuenbürger Ortsteil Dennach. Die Gründer hatten sicherlich nicht dieses Doppeljubiläum im Jahr 2018 im Sinn bei der Gründungsversammlung.  Vielmehr war der Wunsch nach einem festen Organisationsrahmen der damals noch ganz jungen „Dennicher Zapfa“, also der Keimzelle der Dennacher Kinderfastnacht,  einer der Initialzünder für die Vereinsgründung am 23. Mai 1993. 

Die Erinnerung an die frühen Jahre  waren der Auftakt bei der diesjährigen Generalversammlung.  Der erste Vorsitzende Großmüller beschrieb in seinem Tätigkeitsbericht, was den Verein im Ganzen im Berichtsjahr 2017 bewegt hatte.  Aus den 32 Personen bei der Vereinsgründung hat sich der Mitgliederstand im letzten Jahr bei 146 Personen eingependelt. Erfreulich ist aus seiner Sicht, dass der Altersschnitt aller Mitglieder sich nicht nur stabilisiert, sondern im letzten Jahr nach unten entwickelt hat und nun bei 53 Jahren liegt. Die Materie „Heimat“ und „Geschichte“ sei auch unter jüngeren Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht so unattraktiv, wie oft angenommen werde. Die Wirkungskreise des HGV gehen aber auch über die Grenzen des Dorfes hinaus,  ganz im Sinne der Ortschronik „Ein Dorf ist keine Insel“.  Gemeinsame Aktionen mit dem Kreisgeschichtsverein Calw oder auch mit der Schutzgemeinschaft Eyachtal sind Belege dafür.

Mit den Berichten zu den Arbeitsgruppen wurden die vielfältigen Aktivitäten des letzten Jahres aufgezeigt. Die Veranstaltungen zur Geschichte reihte die zweite Vorsitzende Annett Heck in einer ausführlichen Bild- und Tondokumentation aneinander. Von der Teilnahme der „Dennicher Zapfa“ beim Kinderfaschingsumzug in Dennach am Jahresanfang bis zum vorweihnachtlichen Nachmittag mit Tannenbaumverkauf spannte sie einen großen Bogen über das Jahresgeschehen auf diesem Gebiet. Die Berichterstattung zur Naturpflege übernahm wie im Vorjahr Schriftführer Siegfried Jilg. Mit dem Kapitel „Turm“ (Berichterstatter Großmüller) war der Reigen der Tätigkeitsberichte am Ende.  Es folgten die Zahlen, Daten, Fakten des Schriftführers Siegfried Jilg und im Anschluß gleich der Kassenbericht der Schatzmeisterin Gudrun Welsch-Großmüller.

Der Empfehlung der Kassenprüfer folgend konnte Ortsvorsteher Alexander Pfeiffer schließlich die Entlastung des gsamten Vorstandes vorschlagen, welche von der Versammlung auch einstimmig getragen wurde.  In den folgenden Wahlgängen wurde der Beisitzer Eric Wüllner und beide Kassenprüfer Beate Bolz und Thomas Reimann ebenfalls einstimmig in den Ämtern bestätigt. 

Mit diesem Votum ausgestattet  lenkte der Vereinsvorstand  dann unter „Ausblick“ die Aufmerksamkeit auf das bereits laufende Jubiläumsjahr. Mit den Kräften aller Dennacher Vereine, dem Ortschaftsrat,  der Feuerwehr und vieler privater Beiträge soll das bestehende Veranstaltungsprogramm  „650 Jahre Dennach“ zum Erfolg geführt werden.  Eine Exkursion nach Rottweil ist für den 1. Juli 2018 geplant, Anmeldungen dazu werden noch angenommen. Bei dieser Tour ist eine Führung durch die Altstadt und eine Besichtigung des spektakulären Thyssen – Testturmes eingeschlossen. Informationen dazu und zu weiteren Veranstaltungen gibt es bei allen Vorstandsmitgliedern und auf dieser Internetseite.

Und wie kommt der Turm jetzt auf den Teller?

Der besondere Gruß aus der Küche war zu der 25. Generalversammlung eine gelungene Komposition aus dreierlei Zutaten garniert mit einer Dennacher Fleischkäse-Turm-Silhouette.

Der „HGV – Teller“ wurde gerne und bis zum Ende ausgekostet und er trug den Inhalt auch im Namen:  die Zutaten waren auf gut schwäbisch und etwas schräg abgekürzt bestehend aus H = Herrgottsbscheißerle, G =Grumbierasalad und V = Vlaischkiechla.

Der Name war an diesem Abend in aller Munde.

Der HGV zeigt „Lebendige Geschichte“ in einer Dia-Rückschau des Vereinslebens im Dorf

Am Ende war der Vortragende und Eigentümer der meisten gezeigten Fotos aus den 60-er bis 90-er Jahren selber überrascht ob der großen Resonanz. Nach gut 2 Stunden Diaschau mit Bildern aus 40 Jahren Vereinsleben in Dennach konnte Helmuth Welsch als langjähriges Ehrenmitglied in mehreren Vereinen nur noch erschöpft, aber zufrieden mit einer Fortsetzung „drohen“. Es befinden sich noch viele ungesehene Zeitdokumente in seiner und weiterer Mitbürger Abstellkammern. Diesen Schatz zu heben und in ähnlichem Rahmen wieder einmal zu zeigen wäre die Mühe wert.

Aber der Reihe nach:  In einem prall gefüllten Gemeindesaal im Schulhaus in Dennach begrüßte der HGV – Vorsitzende Armin Großmüller am Sonntagnachmittag  etwa 70 interessierte Besucher zu dem Lichtbildvortrag „Dennacher Vereinsgeschichten“.  Nicht nur aus dem eigenen Ort, sondern ebenso aus den Nachbargemeinden Dobel und Straubenhardt fanden Zuschauer den Weg zu der Veranstaltung.  Sogar aus Ludwigsburg reisten mit Christa und Herbert Enke ein Paar in ihre frühere Heimatgemeinde an.   Im Saal versammelt waren zusammengezählt deutlich über 3000 Jahre Lebenserfahrung, was dem Titel der Vortragsreihe „Lebendige Geschichte“  seine Bedeutung verlieh.  Viele Teilnehmer im Publikum mussten sich mit ihrem eigenen Erscheinungsbild in früheren Jahren konfrontieren lassen, weshalb der HGV – Vorsitzende am Anfang mit einem Augenzwinkern etwaige Ansprüche aus gesundheitlichen Schäden wegen Lachkrämpfen oder Heulattacken ablehnen musste.

Die Parade der Erinnerungen wurde jeweils eingeleitet durch einen kurzen Abriss zur Vereinsgeschichte, den Gudrun Welsch-Großmüller zusammengetragen hatte.  In Abschnitten zusammengefasst wurden dann Dias aufgelegt beginnend mit dem Musikverein, gefolgt von Aufnahmen aus den frühen Jahren der legendären Dennacher Märchenbeleuchtung. Nach einer kurzen Pause ging der Bilderreigen weiter zum Gesangverein,  und die Lichtbilder aus einer vergangenen Ära des Turn- und Sportvereins ließen viele Erinnerungen aus dieser Zeit wieder aufleuchten. Den Schlussakkord setzten dann einige wenige Bilder aus dem allgemeinen Dorfgeschehen der 80-er Jahre, wie zum Beispiel die Passage der „Tour de France“ durch Dennach im Jahr 1987, als die  Augen der gesamten Radsportwelt für einige Momente auf das kleine Höhendorf  gerichtet waren.

Viele eigene Erinnerungen und Anmerkungen zu den gezeigten Zeitzeugnissen wurden aufgerufen, bis schließlich nach dem letzten Bild die Saalbeleuchtung wieder alle in die Gegenwart zurückholte.

Kaum jemand konnte sich dem Reiz des Vergangenen entziehen:  vom Dennacher Ortsvorsteher Alexander Pfeiffer, der sich die Vorführung trotz seiner Mehrfachbelastung am diesjährigen Volkstrauertag  nicht entgehen ließ, bis hin zum altgedienten Vorsitzenden des TSV Dennach, Alfred Gerwig.  Von ihm ging auch in einer spontanen Wortmeldung am Ende ein besonderer Dank an die Organisatoren, allen voran an den 85-jährigen Hauptakteur der Dia-Rückschau Helmuth Welsch: „In unserer schnelllebigen Zeit ist es eine Wohltat, kurz innezuhalten und ein Stück Vergangenheit Revue passieren zu lassen“,  so Gerwig in seinem Schlusswort.  So sahen es wohl viele der Anwesenden, die die letzten Ausführungen von Helmuth Welsch und Gudrun Welsch-Großmüller mit langanhaltendem Applaus belohnten.

Text: Armin Großmüller

Fotos: Armin Großmüller und Susan Reimann

Warum Burg Strubenhart und nicht Burg Straubenhardt?

In allen bekannten Schriftstücken des Geschlechts wird von Strubenhartern gesprochen. – Das die Gegend beherrschende Geschlecht derer von Strubenhart wird erstmals 1090 erwähnt. Nicht zu unrecht geht Professor Hannsmartin Decker-Hauff davon aus, dass die Burg um 1060 erbaut wurde und man sich danach nannte. Dieses zuerst hochadlige Geschlecht stirbt mit Hans von Strubenhart in der männlichen Linie 1442 aus. Seine Tochter Genoveva (1) war mit Jörg von Ow verheiratet.

Aus dieser Verbindung gingen zwei Kinder hervor: Genoveva (2) und Jakob von Ow. Wir begegnen Jakob von Ow als einem der Verwalter im späteren „Schwanner Ampt“, der noch jung, kinderlos im Jahre 1474 verstarb. Seine Schwester Genoveva heiratete Fritz Schenner aus Nagold, nach dessen Tode vermählte sich mit ihrem Schwager Jakob Schenner. Beide Ehemänner entstammten einem größeren Geschlecht von Färbern aus Nagold.

Aus der zweiten Ehe gingen auch wieder zwei Kinder hervor: Genoveva (3), sie nahm den Schleier und wurde Nonne im Kloster Reuthin und Veith Schenner, der sich als Kriegsmann beim Grafen von Württemberg große Verdienste erwarb, wurde 1488 Ritter und nahm seinen Sitz in Schwann, wurde zum Junker ernannt und durfte sich Wappen und Namen wählen. Der er über seine Mutter große Teile aus der Erbmasse des Hans von Strubenhart erhalten hatte – der alte Name hatte noch immer einen guten Klang -, wählte er in Anlehnung daran den Namen

Schenner, – auch Schöner – von Straubenhardt

Somit hat die Burg einen anderen Namen als die heutige Gemeinde Strauenhardt.

Text: HGV, vermutlich Hans Geiler, inhaltliche Korrekturen Thomas Reimann

Hans von Strubenhart


Schöner von Straubenhardt

Gemeinde Straubenhardt

Wappen: gemeinfrei  (public domain)

Zapfa

Die Wurzel der organisierten fastnachtlichen Veranstaltungen in Dennach geht auf das Jahr 1985 zurück. Damals kam es zum ersten spontanen „Fastnachtsumzug“ als Gabi Rothfuß mit den Kindern des damaligen Sing- und Spielkreises auf einem Traktoranhänger zur Fastnachtszeit nach der Singstunde durch den Ort fuhr.

In den Folgejahren wuchs das kleine Pflänzchen Fastnacht angetrieben vom „fastnachtlichen Urgestirn“ Gert Heine und unter der Schirmherrschaft des Gesangvereines „Edelweiß“ Dennach unaufhörlich weiter. Im Herbst 1990 beschlossen die damaligen Organisatoren Gert Heine, Gabi Rothfuß, Armin und Cornelia Burger, Marie-Luise Ganser und Silke Aldinger, die Fastnacht eigenständiger zu präsentieren. Der Name „Dennicher Zapfa“ wurde geboren.

1992 fand der Umzug erstmals in der neugebauten Dennacher Schwabentorhalle mit einem lustigen Treiben seinen Abschluss.

Durch die Erfolge ermutigt, beschloss man, den Kinderfasching eigenständig zu gestalten. Am 27. April 1993 fand im Sportheim des TSV Dennach eine Versammlung Fastnachtsinteressierter mit dem Ziel einer Vereinsgründung statt. Nach langer Diskussion einigte man sich darauf, einen Verein mit etwas allgemeinerem Hintergrund (Brauchtumspflege und mehr) anzustreben, da Fastnacht als zu einseitig angesehen wurde. Man nahm diesbezüglich mit dem Ortschronisten Hans Geiler Rücksprache. Die Zusammenarbeit entwickelte sich dann schneller, als wohl beide Seiten erwartet hatten.

Am 30.4./1.5.1993 fand dann das erste Turmfest, vom Gesangverein veranstaltet, unterhalb des Fundamentes des ehemaligen Aussichtsturmes statt. Hans Geiler nutzte die Gelegenheit zur Übergabe einer Entfernungs— und Richtungstafel für Wanderer auf dem alten Turmfundament. Während des Festes führte man unter den Besuchern eine Unterschriftenaktion zur Wiedererrichtung des Aussichtsturmes durch Der überragende Erfolg dieser Unterschriftenaktion bewog Hans Geiler und Gert Heine zusammen mit weiteren Mitstreitern die Gründung eines Heimatvereines in die Wege zu leiten. Die „Dennicher Zapfa“ waren bereit, sich als Untergruppe dem Verein anzuschließen.

Am 22. Mai 1993 waren die Zapfen am Ziel ihrer Wünsche. Mit der Gründung des Heimat- und Geschichtsvereins ”Schwabentor“ hatte man ein Dach gefunden, unter dem die fastnachtliche Brauchtumspflege gut und passend aufgehoben war.

In den Folgejahren wurde die Ausrichtung der Fastnacht in schwäbisch alemannische Richtung vorangetrieben. Zapfenkostüme für Kinder wurden geschneidert. Nach der Idee von Armin Burger und ausgeführt von Cornelia Burger entstanden die ersten Kostüme zum Umzug 1994.

1996 hatten die Fasnachter einen herben Verlust zu tragen, Gert Heine wollte in Zukunft aus Altersgründen etwas kurzer treten und nicht mehr bei der Umzugsorganisation mitwirken.

In der Wurm des 97-er Umzugs war dann auch der Wurm drin. Der Andrang an Helfern war zu „groß“, dass man alle Aktivitäten für 1997 absagte.

Ab 1998 übernahmen die „Stammtischstrategen“ unter der Leitung von Gert Heine die Organisation der
Kinderfastnacht, jetzt unter dem Dach des „TSV 1900 – Demnach“.

Heute nehmen wir noch regelmäßig mit einer Delegation von „Zapfa“ an dem Kinderfaschingsumzug teil.

Text: HGV, vermutlich Hans Geiler, leichte Aktualisierung Thomas Reimann

Lebendige Geschichte – Dennacher Vereinsleben in den 70-er und 80-er Jahren

Mit Dias und Details aus bisher unveröffentlichen Quellen,  aus der privaten Sammlung von Helmuth Welsch

Am Sonntag, den 19. November 2017  nachmittags ab 15 Uhr im Schulhaus in Dennach.

In der Veranstaltungsreihe „Lebendige Geschichte“  präsentiert der „Schwabentor“  Heimat- und Geschichtsverein Dennach e.V.  eine Auswahl von Bildern und Dias aus der Privatsammlung von Helmuth Welsch.  Zum großen Teil bisher unveröffentlichte Dias zeigen Ausschnitte aus den bewegten Zeiten zwischen ca. 1970 und 1989.

Als Zeitzeuge und oftmals auch Organisator von Vereinsausfahrten war Helmuth Welsch mitten im Geschehen und kann aus dem Vollen seiner Erinnerung schöpfen.  Die Besucher dieser Veranstaltung können gerne ihre eigenen Erinnerungen beisteuern – ergänzen, ausschmücken oder widersprechen ist ausdrücklich erwünscht.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,  für ein Angebot an Kaffee, Kuchen und Erfrischungsgetränken sorgt der HGV Dennach.

Weitere Informationen dazu geben alle Vorstandsmitglieder oder sind unter Telefon 07082-7390 (abends)  möglich.

Die Würfel sind gefallen

Neuenbürg-Dennach. Das Interesse beim 13. Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier des Dennacher Heimat- und Geschichtsverein Schwabentor (HGV) war nach Aussage vom HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller, nicht ganz so groß wie in den Jahren zuvor. Dazu beigetragen hat auch das super lange Wochenende. Das Turnier ist inzwischen durch Mundpropaganda zu einem Selbstläufer geworden. „Trotz Nintendo, PC und IPhone hat das älteste Brettspiel nichts an Tradition verloren“, bekräftigte der HGV-Vorsitzende. Der Großteil der 40 Teilnehmer, vier mehr als im vergangenen Jahr, die sich beim über vierstündigen Turnier einbrachten, stammte aus Dennach, Straubenhardt und Remchingen. Auch aus Pforzheim war ein Paar angereist. Entgegen der Aussage von Bürgermeister Daniel Töpfer aus der Porsche-Gemeinde Weissach, der bei einer Jugendhaus-Eröffnung in Weissach neulich zum Ausdruck brachte, „dass man mit Mensch-ärgere-dich-nicht die Jugend nicht mehr hinter dem Ofen hervor holt“, bewies der HGV das Gegenteil. Dennach liegt sogar voll im Trend, denn Offline-Spiele mit Figuren am Tisch sind wieder angesagt. Großmüller ergänzte, „dass Brettspiele nicht nur Generationen übergreifend sind, sondern auch wieder populär“. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Generationenteilnehmerfeld vom neunjährigen Martin Mai aus Nöttingen bis hin zum 85-jährigen Dennacher Helmuth Welsch bunt gemischt war. Auch ganze Familien mit mehreren Familienmitgliedern waren an den Spielfeldern anzutreffen. Auch in diesem Jahr war nach Aussage des HGV-Vorsitzenden auffällig, dass mehr Frauen als Männer sich an Spielbrettern einfanden. Großmüller ließ allerdings offen, ob die Frauen beim Spiel ein besseres Händchen haben oder es nur an den besseren Nerven liegt, denn die Namen der Gewinner auf dem Wanderpokal zieren mehr Frauen- als Männernamen. Um so erfreulicher, dass am Ende sich mit Leon Killinger ein männlicher Vertreter den Wanderpokal sicherte und das Ungleichgewicht ein wenig zu Recht rückte. Der letztjährige Wanderpokalgewinner Yannick Kull bedauerte, dass er zur Pokalverteidung nicht antreten konnte, wünschte aber per Skype aus Thailand zugeschaltet, allen Teilnehmern viel Würfelglück. Durch das Erreichen der Endrunde, hatte von allen bisherigen Pokalgewinnern nur die 13-jährige Dennacherin Lea Großmann die Chance, den Pokal zum zweiten Mal zu erringen. Alle anderen Gewinner kamen entweder nicht über die Qualifikationsrunde hinaus oder waren nicht am Start. Mit der höchst möglichen Punktezahl hat sich Horst Sebastian in den Favoritenkreis in der Quali-Runde gespielt, doch das Würfelglück verhinderte dem Neuenbürger knapp den Einzug in die Schlussrunde. Tapfer durchgekämpft ins Finale hatte sich neben dem Turniersieger Leon Killinger auch Monika Goll. Die Pforzheimerin brachte auf Anhieb bei ihrer Premierenteilnahme ihre Figuren als zweite ins Haus vor dem Dennacher Thomas Mast, der von den 13 Turnieren nur eines verpasste. Den vierten Platz am Finalbrett sich erwürfelt hatte Siegfried Jilg. In einer Finalrunde wurden die Plätze vier bis acht ausgespielt. Neben dem Wanderpokal und einem Besuch beim Baumwipfelpfad in Bad Wildbad erfreuten sich die weiteren Preisträger über Sachpreise, die von eine Eintrittskarte für das Figurentheater bis hin zu einem Segelfluggutschein reichten.

Foto: Die besten acht Teilnehmer spielten den Sieger um den Wanderpokal des Mensch-ärgere-dich-nicht-Turniers aus, über den sich Leon Killinger (Mitte) freute. Die Sieger wurden ausgezeichnet vom HGV-Vorsitzenden Armin Großmüller (links) und dem Spielleiter Thomas Reimann (rechts)

Gruppenfoto und Text Jürgen Keller; Beitragsbild Thomas Reimann

Auch unsere Mitglieder haben einige Fotos gefertigt, die wir Ihnen hier präsentieren: